Rezension: Rosemarie Lederer
Mit ihrem Roman „Auf der Suche nach Man. Im Schatten des zeitlosen Seins“ hat Maria Alraune Hoppe ein beachtenswertes Werk geschaffen.
MAN wird hineingezogen in ein Geflecht von Handlungen, verschobenen Zeit- und Handlungsräumen, mit der Autorin mühelos Zeit- und Raumgrenzen überschreitend, taucht ein in fantastische Beschreibungen von Klangbildern, Farbvarianten und Naturschilderungen. MAN ist fasziniert, dann wieder irritiert, ist versucht gewohnte Vorstellungen von Realität, Zeit und Raum zu entwirren, verdichtete Denkmuster aufzulösen.
Ob nun im Bistum von Man in Afrika, in welchem K. uralte Ritzzeichnungen zu entschlüsseln trachtet, oder in Mantimura, jenem geheimnisvollen Ort im Dschungel Indiens, an dem die Biodiversitäts-Forscherin Usha den Ursachen für das Verschwinden der Vögel und das Absinken des Bodens nachgeht – alle Spuren weisen irgendwann in die Bereiche des Möglichen, Veränderbaren, Zukünftigen, das durch die Verschiebungen von Wahrnehmungen erst gedacht werden muss, um Wirklichkeit zu werden.
Im deutschsprachigen Allgemeinwörtchen MAN, an dem das eigene ICH immer Anteil hat, spiegelt die Autorin den Umgang mit unserem gegenwärtigen und zukünftigen Sein inmitten einer sehr verletzlichen und bedrohten Umwelt.
19.01.2020