1.

„… über die Kellerstiege hinuntergefallen…“

    • Isolde erzählt am 17.08.2022 als Reaktion auf die Leseprobe zum Roman „Die Wundersammlerin:

„Es war um das Jahr 2000, da bin ich über die Kellerstiege hinuntergefallen. Nasenbein gebrochen, fürchterlich geblutet. Dabei habe ich einen der schönsten Momente meines Lebens erlebt: ich habe mich wie im Himmel gefühlt. Das Wunder: seitdem habe ich keine Migräne mehr, keine Kopfschmerzen.“

 

Als ich (MAH) nachfrage, ob da womöglich ein Schutzengel im Spiel war, meintest du, es könnte schon so sein. Du hast nochmal betont, dass das eigentliche Wunder war, dass du deine lebenslange Migräne losgeworden bist durch den Sturz. Ob sich da wohl ein leicht verschobener Wirbel eingerenkt hat …?

„Möglich. Hinzufügen möchte ich noch, dass dieses Gefühl so einzigartig und so schön, ja wunderbar, war wie ich es vorher und nachher nie mehr annähernd gespürt habe!“

2.

… Wie durch ein Wunder …

    • Evelin am 17.08.2022:

„Nach einer Meniskus-Operation im November vor einigen Jahren hatte ich zwei Monate lang dermaßen große Schmerzen beim Gehen, dass ich nur mittels einmal wöchentlicher schmerzstillender Spritzen humpelnd durchkam. Im nachfolgenden Jänner eilte ich zu einer Zugreise zum Bahnhof. Es hatte geschneit, der Gehsteig, den ich mir zu nehmen traute, schien gut geräumt, doch ich habe eine Eisplatte übersehen, die unter der Salzschicht verborgen war. Es warf mich der Länge nach hin, genau auf mein operiertes Knie. Als ich mich erfangen hatte, stand ich auf. Wie durch ein Wunder waren alle Schmerzen im Knie verflogen, wie durch ein Wunder kamen sie nach diesem Sturz nie wieder…. als hätte dieser Sturz sein sollen …“

3.

… wieder klar im Kopf …

    • Eine Assoziation zu den beiden Sturz-Geschichten aus meiner Arbeit als Ergotherapeutin mit desorientierten alten Menschen:

MAH: Frau A. war eine Frau mit wunderschönen schneeweißen Haaren, die sie seit ihrem dreitägigen Verhör in der NS-Zeit „erworben“ hatte. Dieses Verhör kam zustande, weil ihr Mann sie anzeigte, jedoch selbst illegales Propagandamaterial in die gemeinsame Wohnung geschmuggelt hatte, um seine Frau loszuwerden, damit er an ihrer Stelle mit seiner Freundin die Wohnung nutzen könnte.

Frau A. erlebte unser Team auf der Betreuungsstation eines Pensionistenheimes in Wien als desorientiert im Sinne einer Zeitverwirrtheit nach Naomi Feil Ihr Gang wurde zunehmend unsicherer, sie stürzte häufiger, erlitt dabei erstaunlicherweise nur Prellungen.

Wie durch ein Wunder wurde sie von Sturz zu Sturz „klarer im Kopf“, ihre Desorientierung verflüchtigte sich. Sie schlief eines Tages friedlich ein. Es schien, als hätte sie sich mit Ihrem Leben ausgesöhnt.